Die Anleihewächter zeigen Trump gerade, dass er Deals nicht kann
Der US-Präsident hat einen übermächtigen Gegner: Die Besitzer der Staatsanleihen. Sie sind Gläubiger des hochverschuldeten Staates. Trump hat schlechte Karten. Europa könnte mit einer Kapitalmarkt-Union kontern.
Die USA geben mehr Steuergeld aus für den Zinsendienst der enormen Staatsverschuldung als für Rüstung und Gesundheits-Fürsorge. Die dadaistische Zölle-Installation von US-Präsident Donald Trump hat nun weltweit Ängste vor einer Rezession und die Bonität des Finanzsystems ausgelöst. US-Staatsanleihen wurden massiv verkauft. Es waren die sogenannten „Anleihewächter“, die zugeschlagen haben: Institutionelle Großinvestoren wie Pensionsfonds, Investmentgesellschaften, ausländische Notenbanken haben US-Papiere in erheblichem Ausmaß abgestoßen. Trump hat zolltechnisch klein beigeben müssen, vorerst für 90 Tage. Damit hat der angebliche Deal-Künstler seinen wichtigsten Trumpf aus der Hand gegeben: Er muss jetzt in drei Monaten die Handelsabkommen mit Europa und Asien unter Dach und Fach bringen. Ohne diese werden die Anleihegläubiger danach wieder den Knopf „Sell“ drücken. Es steht die Bonität der USA auf dem Spiel, eine Herabstufung wären für US-Unternehmen und Dollar ein Desaster. Europa stünde als „sicherer Hafen“ bereit, wenn es (endlich) eine Kapitalmarkt-Union geben würde.
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